Welcome to Jurassic Park- Please don’t feed the dinosaurs!

Ein Tag vergeht nach dem Anderen. Ich verliebe mich immer mehr in diesen Nationalpark. Am Anfang haben mich diese Besuchermassen extrem abgeschreckt und beängstigt! Doch mit der Zeit habe ich gelernt damit umzugehen. Ich weiß nun an welchen Stellen und auf welchen Wegen großer Andrang herrscht und in welche Richtung ich flüchten muss wenn ich etwas Ruhe brauche.

Plitvička Jezera National Park

Auch den Rangerjob schätze ich immer mehr. Informationen geben, Besuchern weiterhelfen und gleichzeitig sie zurechtweisen und ermahnen hörte sich zunächst nicht so ganz abwechslungsreich an. Doch jeden Tag kommen Menschen mit neuen Probleme und Bedürfnissen auf mich zu.

Lower K in Plitvička Jezera

Zudem bin ich immer wieder erstaunt wie unterschiedlich die Besucher im Park sind. Manche kommen in kompletter Wanderausrüstung, mit unterschiedlichen Karten und einem durchgeplanten Tagesprogramm in den Park. Andere hingegen spazieren in Flipflops und Badehose ziellos auf den Wegen hin und her und würden wohl ohne unsere Hilfe nicht wieder zum Ausgang finden. So stand ich da und beobachtete die Menschen…

Kristallklares Wasser und unzählige Forellen

Aufgewühlt und außer Atem kam heute eine Frau auf mich zu gerannt. ,,Snake, snake! There is a snake in the water!” Sagte sie panisch zu mir. Ich schaute sie an, lächelte und antworte mit beruhigender Stimme ,, Oh that’s great! Do you know what kind of snake it is?” Sie schüttelte den Kopf. Schade, ich hätte so gern gewusst um was für eine Art sich es handelt. Ich versuchte der Frau die Angst etwas zu nehmen und erklärte ihr, dass es hier im Nationalpark mehrere Arten von Land- und Wasserschlangen vorkommen, aber nur generell nur zwei giftige Schlangenarten darunter sind (Die Sand- bzw. Hornotter – Vipera ammodytes und die Kreuzotter Vipera berus). So ganz schien das die Frau immernoch nicht zu beruhigen. Ich hatte das Gefühl sie erwartete, dass wir ihr folgen und die Schlange einfangen. Um sie etwas zu beruhigen fragte ich an welchen Ort sie denn die Schlange gesehen hat, einfangen würden wir die Schlange nicht, hier Nationalpark steht die Natur an erster Stelle, der Mensch ist Gast und darf beobachten! Aber ich erhoffte mir dass ich später selbst Ausschau nach der Schlage halten konnte und herausfinden könnte um was für eine Art es sich denn handelt.

So lief ich aufmerksam die Stecke ab… Tatsächlich, da war sie! Eine kleine schwarze Ringelnatter(Natrix natrix), die sich gerade aus dem Wasser ans Land schlängelte.

Die Ringelnatter (Natrix natrix)

Die Ringelnatter (Natrix natrix)

Die Ringelnatter gehört zu Familie der Nattern und ist mit mehreren Unterarten in Eurasien vertreten. Sie lebt meist in der Nähe von Gewässern und ist für den Menschen ungefährlich.

Die Farbe der Natter reicht von dunkelgrün bis braun. Die zwei gelb-orange halbmondartigen Flecken am Hinterkopf des Tieres, wirken als hätte die Natter einen Ring um den Hals.

Männchen werden erreichen bis zu 75cm, währenddessen die Weibchen eine Gesamtlänge von 152cm erreichen können.

Ringelnattern sind tagaktiv und regeln ihre Körpertemperatur mit ihrem Verhalten (sie legen sich in Sonnen- oder Schattenplätze) und können ihre Körperoberfläche gezielt vergrößern um beispielsweise beim Auflachen der Sonne noch genügend Wärme zu erhalten.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Amphibien (Erdkröte, Frösche,…) Aber auch Kleinsäuger, Fische und Vogel stehen auf ihrem Speiseplan!

Ringelnattern sind sehr scheu und versuchen bei Gefahr zu fliehen, Bisse kommen nur sehr selten vor und sind für Mensch und Haustier nicht gefährlich.

Ich finde es fasziniert wie die Menschen aus aller Welt mit den unterschiedlichsten Kulturen zu diesem Nationalpark reisen um die Schönheit der Natur zu bewundern. Auch der Umgang und das Erleben in der Natur ist so verschieden und interessant! Manch einer schiebt sich mit seinen Smartphone durch die Menschenmassen, macht hunderte von Fotos für den perfekten Instagram Post, ein anderer läuft barfuss und in voller Ruhe und Vollkommenheit über den weichen Waldboden und genießt.

Und ich? Ja ich stehe Mitten drin, beobachte und versuche nachzuvollziehen warum Jeder einzelne Mensch so handelt wie er handelt. Ja auch bei einem Regelverstoß, wenn ich die Besucher zurechtweisen und ermahnen muss, versuche ich zu verstehen warum der Mensch das getan hat und wie ich im am besten und verständlich näherbringen kann warum das Verhalten im Park nicht gestattet ist. Auch wenn mich das mehr Energie und Zeit kostet, halte ich es doch für sehr sinnvoll und wichtig um den Menschen und der Natur gleichzeitig zu helfen!

Und sie sagten es sei Low Season
Flucht vor den Menschenmassen zu den Upper Lakes

Published by Steffi Storz

Environmental scientist - Yoga teacher -- Route Setter - Mountain running - Mountain Biking

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